Dies ist eine Ergänzung zum Thema Verantwortungsbewusstsein. Oft wird das Thema missverstanden. Auf der einen Seite reißen wir alles mögliche an uns und auf der anderen weisen wir einen wichtigen Teil von uns.
Das ging und geht mir heute teilweise noch so. Ich merke es heute meistens und verändere es, Stück für Stück nach meinem heutigem Verständnis. Das fällt mir nicht immer leicht, aber immer leichter😅!
Ich habe in meinem Leben, vor allem in meiner ersten Ehe und in der Erziehung meiner beiden Söhne viel Verantwortung anderer an mich gerissen.
Aber die Verantwortung für mich, meiner Seele, meines Glückes, meiner Entwicklung wies ich immer von mir. Damit legte ich die Macht über mich und mein Leben in fremde Hände.
All dies geschah vollkommen aus dem Unterbewusstsein. Ich lernte es von meinen Eltern und anderen Menschen und Institutionen. Ich wußte es nicht besser!
Bis ich es erklärt bekam.
Meine Geschichte - meine Prägung!
Ich wurde als zweites Kind von Fünfen groß. Meine älteste Schwester hat sich schon mit sieben Jahren, durch rebellisches Verhalten, aus der Affäre gezogen. Sie wurde früh kleinkriminell, trieb sich viel herum und schwänzte die Schule. Das war ihr Weg dem kaputten Elternhaus zu entkommen. Durch dieses Verhalten entriss sie meinen Eltern viel Macht über sich. Aber es hatte für sie auch seinen Preis!
In meinem Elternhaus war Missbrauch jeglicher Art an der Tagesordnung.
Vom Schlagen bis zum regelmäßigem, vielseitigen sexuellem Missbrauch!
Von Kontrolle bis zur Manipulation unserer Kinderseelen!
Heute bin ich im Reinen damit. Ich weiß heute, dass meine Eltern es nicht besser wußten und nur weiter geben konnten, was sie gelernt haben.
Sie haben ihr Bestes gegeben! Leider war es selten genug!
Durch die Wahl meiner ältesten Schwester für den rebellischen Weg, war ich die nächste Adresse meiner Eltern. Wenn es Aufgaben oder auch Schuld zu verteilen gab, war ich da. Meine Methode mit dem Elternhaus umzugehen war, so wenig Widerstand wie möglich zu leisten. Lieb und brav zu sein und alles zu tun was man mir aufträgt. Ideal für meine Eltern!
Als ich fünf Jahre alt war, fing es an, dass meine Eltern mir Aufgaben und Verantwortung auf’s Auge drückten, die kein Kind tragen sollte.
Das ging über die Jahre vom Babysitten, Hausarbeiten, Krankenpflege, Umzug organisieren, mitarbeiten für den Lebensunterhalt bis dahin, dass ich nach dem Selbstmord meiner Mutter mit 40, die Vormundschaft für meine zwei jüngsten Geschwister übernahm.
Damals, gerade frisch verheiratet und Mutter von einem schwerkranken drei Monate altem Baby, war ich mehr als überfordert.
Trotzdem schaffte ich es irgendwie! Musste ich ja. Ich musste gehorsam sein und machen was man mir aufträgt.
Es gab für mich damals keine andere Option!
In meiner ersten Ehe fing ich damit an,
die Aufgaben an mich zu reißen.
Wie ich es eben gelernt habe!
Überall war ich involviert!
War allzeit bemüht alles zu schaffen.
Dazwischen gab es noch Schicksalsschläge,
die es nicht einfacher gemacht haben.
Vor nun mehr 20 Jahren war ich zum achten mal schwanger. Bis dahin bekam ich meine Söhne, die beide krank waren und verlor fünf Kinder in der Schwangerschaft. Meine Tochter kam zu früh zur Welt und starb kurz nach der Geburt in meinem Arm. Das war der Tropfen, der das Fass meines Leidens zum Überlaufen brachte.
Erkenntnis - der erste Schritt zur Veränderung!
Anderthalb Jahre „schaffte“ ich es noch meine „Verantwortungen“ und Aufgaben zu erfüllen, bis mich nachts zwei Erkenntnisse trafen.
Sie veränderten langsam aber langfristig mein Leben!
Mich erwischten die Erkenntnisse damals immer nachts.
Tagsüber war ich zu beschäftigt! Mein Verstand/ Geist fand tagsüber nie zur Ruhe.
Eines Nachts wachte ich mit dem Satz im Kopf auf:
“Alex, du musst endlich ehrlich sein! Zu dir, zu Gott und deiner Umwelt!“
Diese Worte haben mich schwer getroffen!
Wie im Artikel „Ehrlichkeit“ erwähnt, geht es hier mehr um ein authentischen Lebenswandel als um offensichtliche Lügen.
Mein Vater prügelte uns zu ehrlichen Menschen. Das war nicht das Problem! Nein, es ging um das riesige Bollwerk, dass ich um meine Kinderseele errichtete.
Masken fallen lassen war angesagt!
Herauszulassen, ja erstmal herauszufinden,
wie ich mich fühlte, was ich wollte oder auch nicht!
Herauszufinden wer ich eigentlich war!
Ein paar Tage später wachte ich nachts mit dem Satz:
„Abgeben von Verantwortung, bedeutet Freiheit!“
auf.
Keine Ahnung ob du nachvollziehen kannst, wie dumm ich aus der Wäsche glotzte!
Wie der Ochs’ vorm Berg! Ich verstand nicht’s!!!
Als ich in die Nacht hinein fragte, was das heißen solle, wurde es mir erklärt. Wie ein Film liefen Bilder vor meinem inneren Auge ab!
Situationen, in denen mir als Kind Dinge auf die Schultern gelegt wurden.
Bis in die Zeit meiner Ehe, wo ich alles mögliche an mich riss, obwohl es nicht meines war.
Alles Dinge, die mein Leben noch schwerer machten als es schon war.
Mir wurde klar, dass ich Dinge im Überfluss tat, die nicht in meiner Verantwortung lagen!
Von da an, habe ich hinterfragt, ob dies oder jenes meine Verantwortung war, bevor ich es tat oder eben ließ.
Alles andere als einfach, da es immer jemanden gab, der es nun erledigen musste oder dem ich es entzog! Einverstanden waren diese Menschen selten damit.
Es trotzdem so zu halten, wie ich es für gut befand, bedeutete erstmal Kämpfe bestreiten zu müssen!
Dieser Schritt, zu erkennen, was meine Verantwortung war oder nicht und danach zu handeln entlastete mehr und mehr meine Schultern, auf denen soviel lag!
Der Stein kommt ins Rollen
Diese Veränderungen im Außen waren ein Anfang!
Die Verantwortung für mein Inneres, meiner Seele, mein Glück
oder Unglück, mein Leiden zu übernehmen, war um ein vielfaches schwerer.
Zu erkennen, über wie wenig Macht ich noch verfügte war erschreckend! Zu erkennen, das Angst und Ohnmacht die herrschenden Gefühle in meinem Leben waren, hat mich erstmal umgehauen!
Aber ich traf eine Not wendende Entscheidung:
“Alex, du musst dir die Macht über dich und dein Leben zurückholen!“
Endlich leben, glücklich sein, ich sein!!!
Mit dieser Entscheidung begann ein langjähriger Prozess in ein neues Leben!
Das Hinterfragen
Ein Schlüsselwort auf dem Weg ist „hinterfragen“!
Fang an hinter die Fassade, die Gefühle zu sehen!
Frage! Frage! Frage! Immer wieder!
Beim Hinterfragen ist es wichtig sich nicht mit der ersten Antwort zufrieden zu geben! Sondern jede Antwort wieder und wieder zu hinterfragen!
Je häufiger umso tiefer, umso näher kommst du an deine eigentliche „Wahrheit“!
An den Schmerz, an die Lügen, die du über dich glaubst und zu guter Letzt an die Ängste die dich umtreiben.
Bei diesem Prozess ist Ehrlichkeit zu dir das Wichtigste!
Ohne Ehrlichkeit dümpelst du nur an der Oberfläche und kommst nie in die Tiefe deiner Seele!
Und somit nicht zur wahrhaftigen, tiefen Erneuerung deiner Selbst!
Sinn des Hinterfragens ist dich kennenzulernen.
Ehrlich und offen, egal was da kommen mag.
Erkennen wie du tickst!
Warum du denkst wie du denkst, handelst wie du handelst und fühlst wie du fühlst!
Ohne Bewertungen, Anklagen, Schuldzuweisungen und alles was wir noch so drauf haben um uns selbst zu verletzen und klein zu halten.
Mit viel Liebe und Gnade für dich!
Lerne dein verletztes Ego kennen und verstehen, um eigenverantwortlich im Sinne deiner Seele zu handeln!
Dein Leben leben, wie es gut für dich ist!
Oft wirst du an deine emotionalen Grenzen stossen.
Dich für Gedanken, Gefühle und Handlungen schämen, verurteilen, ärgern und vieles mehr.
Akzeptiere was ist!
An diesem Punkt halte inne und lerne den Ist - Zustand zu akzeptieren. Ein liebevolles „JA“ zu all dem finden, was du entdeckst.
Aus vielerlei Gründen war es dir nicht möglich anders zu handeln.
Dies gilt es zu erkennen und anzunehmen.
Ja sagen, mit dem freudigen Wissen, dass du ab jetzt andere Entscheidungen fällen kannst, wenn du willst und damit andere Resultate erzielen wirst!
Die Frage aller Fragen😉
Helfen kann bei der Entscheidungsfindung die Frage:
„Was will ich selbst eigentlich wirklich?“
Ja, im Ernst😄! Gewöhne dir diese Frage an!
In dieser Frage stecken drei Schlüsselwörter!
ich - selbst!
Diese Wortkombinationen weist auf dich, nur auf dich selbst hin.
Nicht auf „Ich, die Mutter“ oder „Ich, der Ehemann“!
Nur auf dich! Es geht wirklich um dich!
Eigentlich!
Weist auf eine aufgegebene Wirklichkeit hin!
Ein Beispiel:
Du wirst gefragt, ob du abends auf die Kinder deiner besten Freundin aufpasst. Du sagst spontan zu, spürst aber postwendend einen inneren Widerstand. Eigentlich wolltest du mit deinem Mann ins Kino gehen. In dem Moment der Zusage hast du den Kinoabend schon aufgegeben. Das ist ein offensichtliches „eigentlich“. Es gibt noch wesentlich subtilere.
Wir treffen häufig Entscheidungen, die nicht das Beste für uns sind, sondern für andere. Wir wollen sie garnicht so fällen, wir fühlen uns innerlich gezwungen. Wir bleiben dabei auf der Strecke und werden immer unzufriedener, unglücklicher und frustrierter.
Häufig funktionieren wir nur noch!
Also, hinterfrage deine Entscheidungen! Sind sie gut für dich?
Wirklich!
Verstärkt das eigentlich! Will ich es wirklich tun?
Oder tue ich es, weil es von mir erwartet wird?
Weil ich immer so entschied?
Weil ich vor den Folgen Angst habe?
Mit dieser Frage: „Was will ich selbst eigentlich wirklich?“ kommst du, bei ehrlichem hin fühlen, zu dem was deine Seele, dein wahres Selbst, will!
Zu dem, was du brauchst!
Jetzt kommt der wichtigste, aber auch schwierigste Teil!
Treffe eine neue, andere Entscheidung, die gut für dich ist!!!
Sorge für dich!!!
Das liegt in deiner Verantwortung!
Warum fällt es uns häufig schwer ehrliche, offene, selbstzentrierte Entscheidungen zu fällen?
Die Antwort ist, dass jede neue Entscheidung auch eine Konsequenz hat!
Sie kostet uns was! Egal wie wir uns entscheiden!
Entscheidest du dich fürs babysitten, entgeht dir ein schöner Kinoabend mit deinem Mann.
Unter Umständen hast du sogar einen verärgerten Mann zuhause.
Aber das wiegt nicht so schwer, als wenn deine Freundin bei einer Absage sauer auf dich wäre. Warum? Weil du deinen Mann sicher hast?! Hört sich krass an! Ist es auch!
So, oder ähnlich läuft es aber häufig in unseren Beziehungen!
Jede Entscheidung hat eine Konsequenz!
Schau sie dir an und entscheide ob du mit ihr umgehen kannst!
Dann handle!
Du hast dein Glück in der Hand!!!
Bei dem Thema „Eigenverantwortung“ geht es um dich!
Nur um dich! Zu 100% deine Verantwortung!
Willst du glücklich, zufrieden sein?
So liegt es an dir, Veränderungen in Gang zu setzen!
Willst du mehr Liebe? Dann gebe mehr Liebe!
Willst du mehr Verständnis? Dann gebe mehr Verständnis!
Willst du mehr Zeit? Dann gebe mehr Zeit!
Das was du gibst, kommt immer zu dir zurück!
Da wo du etwas änderst, muss sich in deiner Umgebung etwas ändern! Versuch es mal!
Wichtig bei all dem ist die Selbstliebe!!!
Willst du mehr Liebe, Zeit, Verständnis? Dann gebe auch dir mehr davon!!!
Lerne zuerst dich zu lieben, dann kannst du auch dein Gegenüber lieben!
Heißt nicht, dass du jetzt erstmal Jahre damit beschäftigt bist, dich selbst lieben zu lernen und dann sind die anderen dran! Gott sei Dank nicht! Es ist eher so, dass alles was du bei dir änderst und sich bei dir manifestieren kann, sich genauso auch bei deinem Umgang mit deiner Umgebung ändert.
Automatisch! Wie ein Stein, der ins Wasser fällt und seine Kreise zieht!
Vielleicht denken jetzt einige von euch:
„Alles schön und gut! Hört sich toll an! Aber woher weiß ich, was gut für mich ist? Darf ich so egoistisch sein? Was denken die anderen von mir? Das kann ich nicht!!! ...“
Zweifel und Ängste sind ganz normal auf dem Weg des Lernens!
Woher weiß ich was gut für mich ist?
Eine der wichtigsten Fragen!
Alles was dir dienlich ist, was dir auf deinem Weg hilft,
ist gut für dich!!!
Alles was sich tief in dir gut anfühlt ist gut für dich!
Es geht um deine Seele!!!
Wenn du ehrlich an die Frage rangehst wirst du wissen,
was gut für dich ist!
Gefühle - Die Sprache der Seele
Achte und akzeptiere deine Gefühle und fälle deine
Entscheidung dementsprechend.
Laß dich nicht von deinem Verstand ins Wanken bringen!
Es werden viele „Wenn und aber“ kommen!
Das sind Ängste in dir!
Alles was gut für dich ist, wird niemand anderen wirklich schaden!!!
Eine Entscheidung für deine Seele wird niemals einer anderen schaden!
Das Ego deines Gegenübers kann sich angegriffen fühlen, enttäuscht und verletzt sein oder auch wütend und verärgert. Aber all das schadet nicht wirklich! Es geht deinem Gegenüber unbewusst nur darum, dass verletzte Ego zu schützen, nicht die Seele!
Lass dich von solchen Reaktionen nicht beirren, wenn du mit den Konsequenzen leben kannst!
Finde heraus, was gut für dich ist und dann entscheide dich für dein Wohl!
Das ist deine Verantwortung für deine Seele, dein Leben!
Aber vergesse nie: „Es ist ein Prozess!“